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Katharina & Joerg on tour

[2. TAG – Ergänzung]: Las Vegas: Erfahrungsbericht Shooting Range – American Shooters

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Weil dies unsere allererste Erfahrung auf einer Shooting Range war und wir auch zum ersten Mal überhaupt geschossen haben, widme ich für uns als Erinnerung und alle Interessierten einen separaten Beitrag.

Ich schreibe sehr detailliert über diese Stunden und es sollte nicht vergessen werden, dass dies letztlich UNSER Urlaubstagebuch ist. Man kann endlos diskutieren, was ich jedoch nicht tun werde. Auch wenn Waffen zu anderen Zwecken hergestellt werden; hier werden sie als Sport und zum Spaß abgefeuert. Man stelle sich eventuell vor, dass wir mit Pfeil und Bogen geschossen hätten; das wäre vom Prinzip her nichts anderes. Zudem würden wir niemals echte Tiere jagen gehen.

Ich war nicht in der Bundeswehr (zu meiner Zeit gab es noch die Wehrpflicht) und zu dem bin ich auch Computerspieler. Ich wollte unbedingt selbst erfahren, wie schwer so eine Waffe ist, wie sich der Rückstoß anfühlt, wie genau sich damit schießen lässt, wie laut es ist und wie schwer eine vollautomatische Waffe im Dauerfeuer unter Kontrolle zu halten ist.

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Ein kleiner Teil der mietbaren Waffen und die Tafel mit den Verhaltensregeln.

Ansonsten, um es vorweg zu nehmen: Aus anfänglicher Nervosität wurde schnell helle Freude 🙂

Noch vor der Abreise entschied ich mich für American Shooters (3440 Arville St). Hier verzichtete man auf oben erwähnte Albernheiten und Touri-Paket-Angebote. Die Mieten für die einzelnen Waffen kamen mir sehr günstig vor; Munitionspreise wurden im Internet nicht genannt weil hier Tagespreise gelten.

Wir betraten den hellen, modernen und sehr aufgeräumt wirkenden Verkaufsraum. Direkt als erstes fielen unsere Blicke auf die unzähligen Waffen an allen Wänden; man sah direkt dass es hier nicht nur Pistolen gab. Schrotflinten, Maschinenpistolen und vollautomatische Gewehre hingen hier gleichberechtigt, nur nach Typ sortiert, in den Vitrinen. Ansonsten befand man sich in einer Art Sportgeschäft: Kleidung von T-Shirts bis Tarnanzug, Zubehör von Waffenreiniger bis Zielfernrohr, Nachtsichtgeräte und so weiter.

Ich erklärte dass wir gerne ein paar Waffen abfeuern würden und als totale Anfänger Assistenz benötigen würden. „Oh, hier ist der Verkaufsraum, ihr müsst um die Ecke.“, sagte er und brachte uns in einen anderen, ähnlichen Raum. Hier hingen hinter der Theke wieder einige Waffen aller Klassen. Aha, das mussten die Mietwaffen sein. Daneben hing ein großes Schild mit den Verhaltensregeln. Wer sich nicht an die Regeln hält, wird mindestens vor die Tür gesetzt.

Ich wiederholte mein Anliegen und wir wurden über Grundsätzliches aufgeklärt: Waffen kosten Miete; die Munition muss natürlich gekauft werden. Jeder bekam ein Formular zum Durchlesen und musste es schließlich unterschreiben. Hier waren die Sicherheitsbestimmungen erklärt; dazu gehörten eigentlich selbstverständliche Dinge: Waffen dürfen erst in der (shooting) lane geladen werden. Wenn man nicht schießt, hat die Waffe mit dem Lauf nach vorne auf die Ablage gelegt zu werden oder wird am Mann mit dem Lauf nach unten gehalten. Die Waffe wird ebenfalls nur mit dem Lauf in Zielrichtung geladen und entsichert. Man hat spätestens in der Luftschleuse einen Gehörschutz zu tragen etc. Zudem musste man versichern, geistig gesund und nicht vorbestraft zu sein; die üblichen Absicherungsklauseln.

Glock19

So, spätestens jetzt bekam zumindest ich feuchte Hände und ein mulmiges Gefühl. Ich sagte, dass wir zuerst die Glock19 testen wollten. Dazu konnten wir Munition in 50er Packs kaufen. Das würde reichen, denn hier handelte es sich um eine einfache Pistole die ich aus einem Computerspiel kannte. Zudem ist die Waffe insgesamt sehr populär und beliebt.

Die Bedienung brachte eine Plastikwanne, legte den Munitionskarton hinein und holte die Glock von der Wand. Er drückte den Knopf für das Magazin und dieses fiel aus der Waffe. Er zeigte mir wie ich das Magazin laden würde und gab mir noch den Tipp immer nur 10 Patronen zu laden obwohl das Magazin 17 fassen würde. Mit jeder weiteren Kugel wird es immer schwerer das Magazin zu laden weil die darin liegende Feder immer mehr Widerstand leistet. Er tat so als würde er das Magazin in die Pistole einführen und zeigte mir wie ich dann den Schlitten nach hinten ziehen müsse um die erste Kugel in den Lauf zu transportieren.

Wichtig ist bei diesen Pistolen auch, sie richtig in der Hand zu halten: Beim Abfeuern schlägt der Schlitten zurück, wirft die leere Hülse aus und holt die nächste Patrone in den Lauf. Daher darf man beim Festhalten nicht den Schlitten berühren um Verletzungen (Abschürfung) und eine Fehlfunktion zu vermeiden. Das alles war mir durch Filme und Spiele nicht neu, aber ich schreibe es hier trotzdem so ausführlich.

Dazu wählten wir je eine Zielscheibe mit Silhouette.

Wir bekamen Lane 4 zugewiesen. Wir setzten unsere Micky-Mäuse (Gehörschutz) auf und gingen zu meiner Überraschung alleine durch eine Tür in eine kleine Zwischenschleuse, dann durch die nächste Tür erreichten wir die Lanes.   Am ehesten erinnerte der große Raum vom Aufbau her an die Schwimmbahnen in einem Schwimmbad. Jeder hat seine Schußbahn (lane), seitlich ist man durch Wände getrennt und vor einem gibt es eine Ablagefläche. Durch große Fenster bestand immer noch Sichtkontakt zum Thekenraum und der Mann schaute uns anfangs durch die Scheibe zu; wahrscheinlich um zu sehen ob wir herumkaspern oder uns ordentlich verhalten.

Wir legten den Plastikbehälter auf die Ablage und ich lud 10 Schuss in das Magazin. Da fehlte doch was … mh, ach das Ziel 🙂

Katharina entrollte die Zielscheibe (eigentlich ein Papierposter) und wir befestigten sie mit 2 Klammern an der Halterung. Mit einem Schalter konnte man nun das Ziel nach hinten fahren oder wieder nach vorne holen. In der Halle waren auf dem Boden Linien in verschiedenen Entfernungen gezogen worden. Anfangs mal nicht übertreiben … ich fuhr das Ziel auf 10 yards (ungefähr 10 m) zurück.

Magazin in die Waffe schieben bis es einrastet, Schlitten nach hinten ziehen, Warnung bezüglich des Schlittens beachten, bereit. Zielen und … bei welchem Fingerdruck löst die Waffe eigentlich aus? PENG, aha!

Beschreiben kann man das nun nicht; ja, die Waffe weicht beim Schuss nach oben aus, als ob jemand von unten gegen den Lauf der Waffe schlägt. Aber ich hatte mir diesen Rückstoß stärker vorgestellt. Oh, und gut getroffen hatte ich auch.

Das löste die erste Spannung und auf diese Weise verschoss ich mit Katharina im Wechsel jeder 25 Schuss; jeder mit seiner eigenen Zielscheibe, die wir später auf etwa 15 m zurück fuhren. Dabei filmten und fotografierten wir uns (wir haben vorher gefragt ob das erlaubt sei … “sure!“ war die Antwort). Was sollte im Nachhinein betrachtet auch dagegen sprechen …

Nebenan waren noch 2 andere Schützen beschäftigt und ich filmte auf seinen Wunsch hin einen Londoner mit seinem Handy; später machte Katharina für ihn auch Fotos.

Irgendwann wurden die Schüsse in einer der benachbarten lanes wesentlich dumpfer und lauter. Ich lugte kurz rüber und da feuerte doch tatsächlich einer mit dem langläufigen Dirty-Harry 45er Revolver 🙂

Die Trennwände zwischen den Schützen erwiesen sich spätestens als guter Schutz gegen umherfliegende Patronenhülsen als nebenan jemand anfing mit einer Maschinenpistole zu hantieren … sie flogen teils vorne in unsere lane und sind eine kurze Zeit relativ heiß. So eine will man definitiv nicht in den Halskragen bekommen 🙂

MP5

Nun gut, ich ging mit der Waffe und dem leeren Magazin zurück an die Theke, äußerte meinen nächsten Wunsch und bekam eine MP5 auf den Tisch gelegt. Diese in der westlichen Welt in vielen Variationen verbreitete vollautomatische Maschinenpistole kam mit 2 vorgeladenen Magazinen zu je 25 Schuss. Katharina stieg hier aus; die Pistole war für sie ok, aber nun wurde ihr das ganze zu unheimlich. Der Bediener versuchte noch sie etwas positiv umzustimmen: Er meinte, seine Tochter würde mit der Waffe schießen seit sie 5 ist :)))

Ich ließ mir den Sicherungshebel (der verhindert das versehentliche Abfeuern durch Blockieren des Abzugs) zeigen, der gleichzeitig Umschalter für Einzel- und Dauerfeuer ist. Entgegen einiger Computerspiele gibt es keine Salvenstellung in der man jeweils einen kurzen Feuerstoß abgibt.

Diesmal kam die Bedienung mit in die Lane, lud das Magazin und die Waffe durch. Ich fragte noch kurz wie ich die Waffe eigentlich halten sollte um mir beim Rückstoß nicht wehzutun, aber die Bedienung meinte, dass die MP5 so gut wie keinen Rückstoß hat und ich da nicht viel falsch machen könne … einfach den Kolben gegen die Schulter drücken.

Ich feuerte auf die neu aufgehängte Silhouette und wieder erwies sich die Waffe auf kurze Distanz als sehr genau. Ich behaupte mal, das auf 10 m Entfernung niemand daneben schießen KANN wenn er weiß wie man mit Kimme und Korn zielen muss. Die Waffe hatte eine angenehme Schwere und der Rückstoß entsprach ungefähr dem der Pistole, aus der Erinnerung heraus schwer zu sagen. Aber wozu hatte ich eine Vollautomatik? Ich schaltete auf Dauerfeuer und es gelang problemlos Salven von nur 2-3 Schuss auszulösen. Die erste Kugel traf ihr Ziel, die Zweite traf knapp oder ging knapp an der Silhouette vorbei, und spätestens die Dritte Kugel verfehlte völlig.

Zum Magazinwechsel kam der Assistent wieder in die Lane. Auch die letzten 25 Schuss waren recht schnell verschossen und, tja, ich war etwas enttäuscht von der MP5 und fragte mich wozu eine vollautomatische Waffe eigentlich gut ist, bzw. wann und wo sie im Dauerfeuer zum Einsatz kommt? Im Nachhinein erfuhr ich, dass man bei anhaltendem Dauerfeuer die Schussbahn wieder ins Ziel ziehen/korrigieren kann, aber nun ja, vielleicht beim nächsten Mal. Trotzdem hat mir diese Waffe von allen getesteten zu meiner eigenen Überraschung am wenigsten Spaß gemacht.

Suedwest20130408-03Remington 700 Schrotgewehr

Als nächste Klasse hätte ich gerne ein Schrotgewehr getestet, doch die gewünschte Benelli stand nicht zur Verfügung. Stattdessen bot man mir die Remington 700 (eine Polizeiwaffe wenn ich nicht irre) an und ich nahm dazu 20 Schuss. Wieder führte man mir kurz den Ladevorgang und den Sicherungsschalter vor. Mit der Waffe in der Lane begann endgültig der Spaß, denn alleine den Ladevorgang dieser „Pumpgun“ hat schon jeder zigmal im TV gesehen. Wieder unterschätzte ich die Genauigkeit dieser Waffe und traf auf 10 m genau ins Ziel. Bei einer Schrotflinte denkt man an ein großes Loch in der Scheibe, aber stattdessen gab es zwei davon. Diese waren zwar etwas größer und in ihrer Wirkung sicherlich fatal, aber nicht so wie erwartet. Später erklärte man mir dass das an der mir gegebenen Munition lag: Sie streut nicht und das zweite Loch war von einem anderen Teil der Patrone die mit rausflog. Diese Munition war scheinbar „kraftreduziert“ und dieses Zusatzteil ersetzte einen Teil des Schwarzpulvers. Ich fuhr die Scheibe weiter nach hinten auf 15 yards und verschoss den Rest. Dabei musste ich und ein Zuschauer immer wieder lachen weil mir der Kolben, den ich gegen die Schulter presste und mit der Wange stabilisierte (wie man es mir gezeigt hatte), mehrmals den Hörschutz vom Ohr fegte – das muss schön bescheuert ausgesehen haben 🙂 Der Rückstoß war bei der Remington schon eine ganz andere Geschichte und, wie eben beschrieben, deutlich in der Wirkung. Das Durchladen nach jedem Schuss machte wirklich kultigen Spaß 🙂 Dabei stellte ich mich beim Nachladen ziemlich dumm an, denn wie ich später in einem Film sah, muß man dazu die Waffe auf den Rücken drehen um zu verhindern, dass die reingeschobenen Patronen wieder rausrutschen.

Inzwischen weiß ich dass es auch für Schrotwaffen völlig unterschiedliche Munitionstypen gibt.

Eigentlich hatte ich noch ein Sturmgewehr und ein Scharfschützengewehr auf der Wunschliste, aber nach meiner Erfahrung mit der MP5 entschied ich mich Ersteres vorerst Mal auszulassen.

FN TXR Präzisionsgewehr

An der Theke fragte ich nach einer Sniper Rifle und der Mann sagte mir zu meiner Überraschung dass er zur Zeit ein Sonderangebot hat: Die FN TXR inkl. 10 Schuss für 29 USD. Ok, das Modell war mir nicht bekannt aber eigentlich ging es mir ja um das Prinzip diese Waffenklasse kennenzulernen. Er deutete mir wieder den Ladevorgang an und sagte ich solle am Scope (Zielfernrohr) nichts verstellen. Er reichte mir das Gewehr rüber und ich nahm das angenehm schwere Teil (trotzdem war es wieder leichter als erwartet) entgegen. Diesmal mussten wir in einen anderen Teil der Halle. Dieser war den Gewehren vorbehalten. Vor den Ablagen stand ein Stuhl bei jeder Lane.

Diesmal hatte ich als Zielscheibe ein Foto gewählt: Ein vermummter Mann umklammert von hinten eine Geisel und bedroht sie mit einer Waffe so dass für den Schützen nur seine Schulter und Kopf sichtbar sind. Ich fuhr das Ziel zurück auf die vollen 40 m. Das ist nicht wirklich weit für ein Präzisionsgewehr, aber nun gut …

Die Kugeln musste ich bei der TXR einzeln laden und abfeuern, mit einem Hebel an der Seite wurde die verbrauchte Hülse ausgeworfen und Platz für eine Neue gemacht. Ich klappte das Zweibein aus, stellte das Zielfernrohr Scope auf meine Sehschärfe und den größten Zoom ein und begann.

Der Rückstoß und Knall waren erstaunlich – hier war Kraft am Werk! Mit meinen schlechten Augen konnte ich das Einschussloch nicht erkennen und musste jedes Mal das Ziel nach vorne fahren um zu kontrollieren. Zunächst wollte ich die Genauigkeit testen und nach 10 Schuss konnte ich sagen: Very schade, dass ich das Scope nicht justieren durfte, denn es verzog für mich etwas nach links (ich kann allerdings auch nicht ausschließen dass es an mir lag). Ich wollte nie riskieren auf die Geisel zu zielen um den Kidnapper zu treffen. Auf diese Weise verfehlte die Hälfte der Schüsse ihr Ziel links vorbei. Aber es hat tierisch Spaß gemacht und ich denke das ist die Waffengattung meiner Wahl bei einem nächsten Mal. Man muss sich beruhigen, ruhig atmen und idealerweise zwischen zwei Atemzügen und Herzschlägen abdrücken um möglichst wenig zu „verziehen“. Übrigens gibt es auf youtube von der NSSF für Interessierte sehr gute Schulungsvideos.

Zwischendurch wurde ich zwei mal von Nachbarn gefragt, mit was ich da schießen würde. Später sagte mir ein Mann grinsend, dass seine Ohren immer noch fiepten … ich hatte geschossen als er für ein Gespräch kurz den Gehörschutz abgenommen hatte (selbst Schuld gegen die Regeln zu verstoßen, aber das nächste Mal würde ich mich zumindest vor dem ersten Schuss einmal umsehen). Wow, so extrem laut hatte ich die eigenen Schüsse nicht eingeschätzt.

Ich war völlig mit mir selbst beschäftigt. Derweil registrierte ich irgendwann zwar schweres, dumpfes Feuer von weiter links, dachte mir aber nicht wirklich etwas dabei. Ich schaute auf die Lanes links vor mir und sah nur wie weiter hinten überall Kugeln in Wand und Decke einschlugen; der Zielscheibe ging es gar nicht gut … das Geld dafür hätte sich der Schütze sparen können 😉 . Wow. Später, als wir nach dem Bezahlen im Vorraum noch einen Kaffee tranken, erzählte mir Katharina von der „Wumme“ mit der der Mann nebenan geschossen hatte. Im Vorraum stand ein älteres Ehepaar und noch zwei jüngere Leute. Sie hatten große Plastikkoffer dabei und mir fiel ein, dass man hier natürlich auch eigene Waffen mitbringen darf (es darf jedoch nur mit hier gekaufter Munition geschossen werden). Katharina meinte, das wäre der Typ. Ok, ich fragte ihn mit was er da geschossen hatte. Ich konnte es kaum glauben als er mir SAW249 antwortete. Dieses Maschinengewehr war mir ebenfalls durch ein bekanntes Computerspiel bekannt. Mich dünkte, dass das die Waffe in seinem Koffer war … er meinte, ich könnte sie hier auch mieten für 60 Dollar plus 80 für 100 Schuss Munition, ich musste auflachen … 🙂 Das war selbst für einen offenen Deutschen ein Kulturschock und für eine geschlossene Halle fand ich das MG doch etwas überdimensioniert. Das ist eher etwas für Shooting Ranges im Freien.

Im Bathroom traf ich den Londoner wieder und er meinte dass die Gesetze bei ihm zu Hause auch so streng seien und er es toll fände hier mal ein bisschen herumzuprobieren.

Wir zogen uns am Automaten Kaffees und schauten anderen zu. Mist, hätte ich das gewusst: Für Scharfschützen konnte man die Ablage derart verlängern, dass man seinen rechten Ellbogen aufstützen konnte; ich dagegen hatte freihändig geschossen und nur das Zweibein für das Gewehr als Hilfe benutzt 😦

Ein Mann bildete mit seiner Freundin ein klassisches long-range-team: Er schoss und sie korrigierte ihn mit Hilfe eines Spektivs; auf diese kurze Entfernung und ohne Seitenwind vielleicht auch etwas übertrieben, aber naja …

Zu guter Letzt ging es ans Zahlen. Ich werde das sicherlich wiederholen und lieber hier etwas Geld verfeuern anstatt in einem Casino.

Preise:

  • Grundgebühr für die Nutzung der Range: 15 USD p. P.
  • Leihgebühr Schutzbrille (falls nötig) 1 USD p. P.
  • Leihgebühr Gehörschutz 1 USD p. P.
  • Kaufpreis pro Zielscheibe: 1-2 USD

Leihgebühr für

  • Pistole: 10 USD (scheinbar wurden uns laut Rechnung die 50 Schuss nicht berechnet !?)
  • MP5: 40 USD
  • Schrotgewehr: 20 USD
  • FN TXR Präzisionsgewehr: 29 USD Paketpreis (Sonderangebot inkl. 10 Schuss)

Kaufpreise für Munition:

  • 2×25 Schuss MP-Munition: 35,90 USD
  • 2×10 nicht-streuende „Slugs“ für Schrotgewehr 7,90 USD

Kleiner Abschluss-Tipp: Demnächst werde ich an der Theke nicht im Spielerjargon nach einer sniper-rifle fragen, sondern nach einer long-range-rifle. Das entspricht im Deutschen in etwa dem Unterschied zwischen Präzisionsgewehr und Scharfschützengewehr (militärisch); auch wenn das Gerät im Prinzip dasselbe ist, so ist das Einsatzgebiet doch ein anderes 😉

Link-Tipps:

7 Kommentare zu “[2. TAG – Ergänzung]: Las Vegas: Erfahrungsbericht Shooting Range – American Shooters

  1. Mist, wir waren letzte Woche noch in Vegas und haben uns nicht so recht an das Thema ran getraut. Ich habe noch nicht einmal Ahnung davon, was es für verschiedene Waffentypen so gibt und die englischen Bezeichnungen kenne ich mal überhaupt nicht. Aber, wenn ich Deinen Bericht hier lese überkommt mich der Verdacht, ein paar spaßige Stunden verpasst zu haben.

    Naja, ein Grund mehr bald wieder nach LV zu fahren!

    LG Thomas

    • Hallo Thomas,
      wenn ich den Angestellten richtig verstanden habe, dann ist das Schießen für Touristen in mehreren Bundesstaaten möglich – also nicht nur in Nevada oder Las Vegas (hat jemand genauere Infos hierzu?)

      Ansonsten ist das dort völlig unverfänglich; oder zumindest mal wesentlich unverfänglicher als so etwas in Deutshcland zu äußern 🙂 „gehen wir bowlen oder schießen?“.

      Die Staff weist Dich gerne ein; man sollte den Anweisungen GEWISSENHAFT folge leisten und sich im Klaren darüber sein dass man ein potentiell tödliches Gerät in der Hand hat. Die Waffe nach dem Schießen zumindest gesichert (locked) auf die Ablage legen oder inklusive Laufpatrone entladen … und nicht bei einer Unterhaltung geladen in der Hand behalten – in jedem guten youtube Video sieht man dieses Verhalten bei den Profis. Oder eben ganz einfach erst quatschen wenn das Magazin leer ist 😉 Safety first!

      An der Theke kannst Du auch ohne Wissen Deine Waffe zur Not nach Typ oder Optik auswählen. Vielleicht anfangs etwas mit wenig Rückstoß (recoil). Auf den homepages der Schießstände kannst Du aber schon eine Vorauswahl treffen.

      Ich werde den Beitrag heute aktualisieren und ganz unten noch ein paar Links zu den anderen Schießständen in Las Vegas posten. Allerdings findet man die auch leicht über Suchmaschinen mit den Worten „Las vegas shooting range“.

  2. Geschossen habe ich noch nie. Aber das klingt nach Spaß. Und ich stimme zu, diskutieren über Waffen muss man nicht. Es wird immer Menschen geben, die dies oder das nicht mögen. Das sehe ich bei meinem Sport ebenso.

    Herzlich lachen musste ich über die beschriebenen Unterschiede zwischen Computerspiel und Realität. 😉 Ich habe mal gelesen, dass sie in Filmen nur spezielle Patronen abfeuern, die zwar viel „Feuer“, aber keinen Rückstoß haben.

    • Hi nandalya,
      danke für das positive Feedback! Ich habe noch etwas aus der Hollywood-kiste: Damit Pistolen mit Schalldämpfern wirklich so leise wären wie in Filmen, müsste der Schalldämpfer über einen Meter lang sein … das kam letztens sogar irgendwo bei uns im TV. In Wirklichkeit wird der Knall nur um etwa 25% „leiser“ 🙂
      Viele Grüße!
      Jörg

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